Dienstag, 5. August 2014

My daily routine

Auch wenn das in meinem letzten Blogpost vielleicht nicht so ganz zur Sprache kam - ich habe auch ein Leben außerhalb der Schule! Obwohl das hier gefühlt um die Hälfte kürzer ist weil die Schule (die übrigens Emerald Heights International School heißt &, wie schon erwähnt, wirklich wunderschön ist!) nicht von Montag bis Freitag, sondern von Montag bis Samstag geht..
Wenn ich am nachmittag Zuhause bin, dann verbringe ich meine Zeit meistens mit meiner Familie vor dem Fernseher, sich in sein Zimmer zurückzuziehen ist hier nicht üblich. Zwar sind die Sendungen meistens auf Hindi (wobei es erstaunlich viel englischsprachiges Programm gibt!), aber langweilen tue ich mich trotzdem nicht wirklich. Da gibt es zB diese eine Serie, die wirklich unfassbar grottenschlecht ist. Also wirklich. Nicht mal das Traumschiff oder sonst irgendeine für alte Damen gedrehte öffentlich-rechtliche Sendung hat nur ansatzweise so viele überschminkte Charaktere, die alle fünf Minuten zu übertrieben dramatischer Musik versuchen, schockiert zu gucken & das, wahrscheinlich auf Grund einer Überdosis Botox, jedes mal erfolgreich misslingt. Es macht erstaunlich viel Spaß, diese Trash Serien ohne den ohnehin überflüssigen & bedeutungslosen Text anzugucken und sich voll auf die tiefgehenden Emotionen der vielschichtigen Persönlichkeiten einzulassen.
Aber vielleicht sollte ich mich mehr auf meine non-digitalen Erlebnisse hier fokussieren.
Da wäre zB der Tabla Unterricht, den ich fast täglich bekomme. Tabla ist eine indische Trommel & hört sich richtig schön an. Mein Musiklehrer meinte ich lerne total schnell, obwohl das für mich eine ziemliche Umstellung war, weil ich in D immer nur auf afrikanischen Trommeln gespielt habe.
Weiter kommen (am Anfang fast täglich, mittlerweile etwas seltener) regelmäßig Freund_innen und Verwandte vorbei, um mich zu sehen, sich mit mir zu unterhalten, Fotos zu machen usw. Manchmal kriege ich sogar Blumen oder etwas Süßes. ^^
Es ist echt unglaublich, wie freundlich hier alle sind und wie herzlich ich aufgenommen wurde. Immer wenn wir zum Tempel gehen, kriege ich beispielsweise ganz viel Essen und Blumen vom Priester und während einer Art Gottesdienst wurde ich auch der ganzen Gemeinde vorgestellt.
Da es hier in Indien quasi nur Großfamilien gibt ("Joint Family") hatte ich auch schon ganz viel Kontakt zu Cousins & Cousinen (die hier alle Brothers & Sisters genannt werden) Tanten, Onkeln und Großeltern & noch viel weiter entfernten Verwandten undundund. Am Sonntag waren wir zB mit ein paar Freunden & Brüdern von meinem Gastvater und deren Familien in Mandu (eine Art alte Stadt, die wesentlich aus zwei Palästen aus dem 6. Jahrhundert besteht). Mal ganz davon abgesehen, dass die beiden Mietbusse, die wir benutzt hatten, wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen sicherlich nicht in D hätten fahren dürfen, war die Fahrt, bei der wir die ganzen Zeit Spiele gespielt haben, echt total lustig. Ich glaube es erübrigt sich zu sagen, dass Mandu an sich wunderschön ist, so wie ungefähr alles in diesem Land.
Ansonsten erlebe ich hier wirklich total viel & ich kann kaum glauben, dass ich erst seit knapp 3 Wochen hier bin, das fühlt sich viel länger an!
Einzig an die Tatsache, dass ich hier nicht alleine raus darf/kann/will, die Art, wie hier mit Angestellten umgegangen wird und das indische Essen (nicht das ich es nicht mag - im Gegenteil! - , aber ich konnte zB heute meines rebellierenden Magens wegen nicht in die Schule..) habe ich mich noch nicht ganz gewöhnt.
Vielleicht sollte ich auch noch erwähnen, das meine Gastfamilie echt super ist! Die sind alle total lieb & kümmern sich voll um mich, gerade wo es mir jetzt nicht so gut geht. Außerdem haben sie die Angewohnheit, nachts um 12 ans andere Ende der Stadt zu fahren, um dann da Eis Essen zu gehen. Anders gesagt, ich fühle mich hier total wohl! :p
Ich auf dem Palace für den ehemaligen König, rechts neben mir geht es total weit runter, aber abgesichert war das trotzdem nicht.
Hier sind einige arme Kinder aus der Umgebund im ehemaligen Schwimmbad des Königs und tauchen nach Rupee-Münzen, die von den Zuschauer_innen ins Wasser geworfen werden. (Eine 2-Rupee-Münze entspricht ca 3 Cent..)
Ich und meine Gastfamilie im Palast der Königin! <3
Ich mit Raghav, Sneha (eine 'Sister' von mir) und ein wenig Aussicht im Hintergrund. 

Noch mehr Aussicht.
Das Streetfood wird hier immer in Blättern serviert. Das Klischee, das Inder_innen soviel Curry essen, stimmt übringes wirklich (zumindest, was meine Gegend angeht, ich wohne aber auch in der Stadt, in der am schärfsten in ganz Indien gegessen wird). Ich meine, die Essen sogar ihre Gurken mit Curry! (Die auf dem Bild sind nur ungewürzt, weil sie extra welche für mich geholt haben)
Raghav, Amman (mein 'brother') in dem Bus auf dem Weg nach Mando.

Eine Art kleiner Altar in Khajrana, dem größten Tempel in Indore. 

Nehal und ich in dem Tempel in unserer Nachbarschaft, mit den Blumen-Ketten von denen ich geschrieben hatte.
Der Priester hinter einer Statue von Krischna, die während des aktuellen Festivals jeden Tag neu geschmükt wird.
Das Eingangstor zum städischen Palace ist eine Kopie vom dem zum Buckingham Palace, nur doppelt so groß. (Der Palace selber war die Sommerresidenz von irgendeiner Königin und überall standen ausgestopfte Tiger herum, das war echt ein komischer Anblick..)
Am 03.08 war hier Friendship Day, ein Feiertag der hier ganz groß zelebriert wird.
Den Friends-Ring hat mir mein kleiner Gastbruder geschenkt.
Das Bild ist noch von meinem ersten Sonntag hier, als wir gerade eine Bootstour in Maheswar gemacht haben.
Ich in Kahjrana, reich beschenkt mit einer Kokosnuss und Blumen.
Die Maiskolben hier schmecken echt phänomenal! Und werden immer direkt zubereitet.
Wie auf den anderen Fotos schon zu sehen war, habe ich mir meine Hände mit Henna (hier Mahindi genannt) bemalen lassen. Das ist echt wunderschön! (Die Armbändchen sind übrigens auch aus dem Tempel und stehen dafür, dass Gott immer mit einem ist)

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