Montag, 12. Mai 2014

Was genau mache ich eigentlich?

Zuerst einmal hier eine kurze Erklärung, an was für einem Austauschprogramm ich überhaupt teilnehme:)
Das ganze Unternehmen nennt sich "Kurzzeitprogramm" von AFS. [AFS ist übrigens eine ganz tolle Austauschorganisation, die auch noch ganz viele andere Sachen anbietet (z.B. GastschülerInnen aufnehmen;) )]
 Konkret heißt das, dass ich mir ab kommenden Montag ein Zimmer mit einer gewissen Nehal teilen werde. Und so langsam beginne auch ich zu realisieren, dass das ja alles gar nicht mehr so lang hin ist. Was auch irgendwo naheliegt, wo ich doch heute mit meiner Familie mein Zimmer umgeräumt habe, um alles etwas gastschwester-freundlicher herzurichten. Da steht jetzt zum Beispiel das Hochbett von meinem kleinen Bruder an der Wand und nimmt schon recht viel Platz ein, wenn mensch bedenkt, dass ich davor nur auf zwei Matrazen geschlafen habe. Nichtsdestotrotz sollte ich mit dieser Umstellung wohl weniger zu schaffen haben, als Nicki ( Nehals Spitzname, wie ich heute beim sykpen erfahren habe:) mit den Veränderungen die in den nächsten sieben Wochen auf sie zukommen werden. Aber darüber werde ich euch natürlich soweit als möglich mit diesem Blog hier auf dem Laufenden halten.
Das war's auch schon fast wieder von mir. Es ist wahrscheinlichn noch recht sinnvoll zu erwähnen, dass meine (zweimonatige) Zeit in Indien am 16. Juli beginnen wird. An jenem Mittwoch nämlich werde ich (zwei Wochen vor Schulschluss \o/ ) einen Flug nach Dehli nehmen und von da aus dann weiter in die Stadt 'Neemuch' (die übrigens vier mal größer ist als Würzburg, aber für indische Verhältnisse trotzdem noch ziemlich klein) in der Provinz 'Madhya Pradesh'.
Ich freue mich schon riesig und bin mal gespannt, wie die nächste Zeit so wird. :)

Die erste Woche

So, jetzt ist es auf die Stunde ziemlich genau eine Woche her, dass ich am Franfurter Flughafen stand und Nehal habe kommen sehen. Seitdem ist verständlicherweise ziemlich viel passiert;) Nehal ist richtig nett, wir verstehen uns gut und ich freue mich schon auf unsere Zeit in Indien! Bis jetzt hat alles ziemlich gut geklappt und es gab auch keine größeren Verständisschwierigkeiten. Auch wenn sie im Unterricht noch nicht wirklich viel versteht, hat sie sich sonst recht gut integriert und meine Freund*innen mögen sie alle.
Nachdem wir diese Woche auch Besuch von einer Freundin meiner Mutter aus Berlin hatten, habe ich die Beiden kurzerhand genommen und auf einen Rundgang durch unser kleines 'Städle' (so wird der Ortsteil, in dem ich wohne, genannt) mitgenommen. Nach allem was ich an Reaktionen mitbekommen habe, hat es ihnen sehr gefallen:p Die Beiden sind auch mit meiner Mutter und meinem kleinen Bruder in die Residenz gegangen und haben sich unser lokales Weltkulturerbe mal etwas näher angegeguckt (Ich hatte leider keine Zeit, an dem Tag.). Ansonsten ist aus kultureller sich noch gar nicht so viel passiert, diese Woche.
Wir waren zwei mal essen, einmal indisch, einmal deutsch (und beide Male vegetarisch, versteht sich) und finden die jeweilige Küche beide recht lecker (wenn mensch mal davon absieht, dass das, was sie als 'fast gar nicht scharf' empfindet, für mich das ungefähr schärfeste war, was ich je gegessen hatte:p). Selbiges gilt auch für meine Familie, die sich gerade kollektiv durch die Essensberge isst, die Nehal uns aus Indien mitgebracht hat.
Weiter hat sie auch ganz viel von dem, was wir Europa nennen, hautnah miterlebt. Zum einen war da der Eurovision Song Contest am Samstag, den wir mit einigen Freundinnen zusammen geguckt haben. Zum anderen war da aber vor allem Straßburg. Am Freitag nämlich sind wir mit meiner Klasse für einen Tag nach Frankreich gefahren, um im Schulhaus Platz für die Abiturient*innen zu machen. Nehal hat am Anfang gar nicht verstanden, dass wir für einen Tag einfach so in ein anderes Land fahren und fand das glaube ich alles ziemlich super. Nachdem sie den ganzen Tag breit grinsend Fotos machend mit uns durch Straßburg spazierte, meinte sie auf der Rückfahrt zu mir, dass ihre Freund*innen alle ziemlich neidisch sein werden und bezeichnete den ganzen Tag sogar als "one of the best experiences in her life".
Sowas hört mensch doch gerne und ich hoffe, dass wir die nächsten sechs Wochen weiterhin so viel Spaß haben werden!:)